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Es werden Posts vom August, 2022 angezeigt.

Tag 8 - Trelleborg -> Kiel/Ahrensburg

Fremdscham. Ich bin gerade vor Fremdscham geflüchtet. Der Alleinunterhalter singt auf dem Deck "New York, New York", setzt sich lässig an den Tisch und rezitiert den Text, steht wieder auf und sing inbrünstig weiter. Er war noch niemals in New York. So viel ist mir klar geworden, aber der Schwall an seltsamen Gefühlen der mich übermannte war nicht ertragbar. Nein, ich möchte mich auch nicht locker machen oder entspannen, das war schlimm. Fremdscham. Jetzt sitze ich also im Bordrestaurant und beginne den letzten Eintrag unserer Tour. "Beginne" deshalb, weil uns beim Recherchieren der Zugverbindung nach Hause mal wieder ein Schienenersatzverkehr mit Bussen von Travemünde nach Lübeck über den Weg lief und wir also nochmal aufs Rad steigen werden. 20km nach Lübeck - kein Ding, aber trotzdem Danke Deutsche Bahn. 1 of 10 would not recommend. Wohingegen ich allen eine Reise mit der Fähre ans Herz legen kann. Ich muss jedoch eingestehen, dass wir heute auch fantastische Bed

Tag 7 - Malmö -> Trelleborg 69km

 Letzter Tag. Ich würde ihn als Gemischtwarenladen bezeichnen. Gemischtes Wetter: Regen, kein Regen, doch wieder Regen, kein Regen, angedrohter Regen, Wind, kalt, weniger Wind nicht mehr so kalt, Regen aber von drinnen betrachtet, kein Regen, Sonne mit Wolken. Stimmung auch von bis. Letzter Tag halt und Anderes. Malmö -> Trelleborg wären eigentlich 30km gewesen, das war uns aber zu lahm zum Fahren und so verlängerten wir unsere Strecke rüber nach Falsterbo.  Kurz nach dem Start in Malmö fing es an zu regnen und uns schossen Erinnerungen des letzten Jahres in den Kopf. Wir zogen uns regensicher an und was war? Kurz danach hörte es schon wieder auf und mehr als etwas mehr als Tröpfeln wurde heute auch nicht draus. Gut. Unser erster Sightseeingpunkt war das Wikingermuseum - erste Essenspause. Es war sehr windig und ziemlich kalt. Malte hätte fast ein Armband gekauft, Lars fast eine nachgemachte Wikingermünze.  Der Weg weiter hätte in unserer Vorstellung, besonders in meiner, unglaublic

Tag 6 - Malmö 40km

Wir haben das Gefühl, dass wir immer weniger zu tun haben, aber trotzdem alles nicht mehr schaffen. Heute nur 40km, jetzt ist es schon 20:32 und der Blogeintrag will noch geschrieben werden. Mehr Zeit, aber weniger.  Vielleicht aber auch einfach nur weniger Stress und deutlich mehr Routine. Ich habe das Gefühl, dass Malte und ich jetzt erst so richtig angekommen sind, in unserer Tour Routine. Man hat zu gleicher Zeit Bock auf Kaffee und Kanelbular. Beim Absteigen und Dinge anschauen oder so muss man sich nicht mehr besprechen ob das Fahrrad gehalten werden soll und wer zuerst wohin geht. Das Essen für den gesamten Tag wird schon am vormittag abgestimmt und wir haben ähnlich Lust oder Unlust noch weitere Dinge anzuschauen.  Der morgige Tag war in 2 Minuten geplant und gleich gehts über ins Abendprogramm. Ja, das klingt und ist alles sehr entspannt. Das war zu Beginn des Tages jedoch nicht zu erwarten. Monatliche Stimmungsschwankungen bei der Einen (Was soll der Scheiß überhaupt und gene

Tag 5 - Helsingborg -> Malmö 70km

 Heute muss es schnell gehen, ich habe noch 18min Zeit, dann beginnt "Seal Team".  Die Wetter App sagte uns Regen bis 9Uhr voraus, also konnten wir die Zeit für ein enspanntes Frühstück nutzen, was wir auch bei gutem Wetter getan hätten. Die schwedische Bäckereifachverkäuferin war unglaublich nett und wir bekommen den Eindruck, dass die Schweden sehr "echt" sind. Die Dänen kamen uns "elitär" vor, vor allem die Preise, aber ehrlich gesagt, sind wir im Prinzip auch nur die die Gegend der oberen 10% gefahren, würde wir auch mal behaupten. Kopenhagen nach Norden hoch ist einfach mal sehr sehr elitär. Nun gut, kommen wir zurück auf den Boden der Tatsachen und der lautete, dass das Frühstück sehr lecker war und wir gut gestärkt abreisen konnten.  Abreise ohne Regen und deutlich kühler als gestern. Deutlich. 10°C kühler, mindestens. Was uns gut gefiel. Und was uns noch gut gefiel war, dass der Wind sich mit unserem Richtungswechsel gedreht hatte und uns weiterhin

Tag 4 - Kopenhagen -> Helsingborg 63km

 Överraskningar Warnung: In dem heutigen Beitrag geht es um Überraschungen. Und es gibt heute so viele Überraschungen, dass ich das Wort und seine Verwandten ganze 17 Mal benutzen musste. Wer also jetzt schon überfordert von so vielen Überraschungen ist, möge lieber etwas anderes lesen und morgen wieder rein schauen. Wir wollten auf gar keinen Fall doofe "Preisvergleich-" Deutsche sein, aber es war tatsächlich überraschend zu erfahren, dass das Bier hier nur 1,60€ kostet. Hier? Hier in Schweden. Wir waren von Dänemark ganz andere Preise gewöhnt und das solls auch gewesen sein, mit dem Thema Geld. Dänemark ist auf Platz 1 der teuersten Länder in der EU. Jetzt aber psst. In Helsingborg trafen wir überraschend auf die Eröffnungsparade eines riesigen dänischen Jugendfußballturniers, dem Eskilscupen. Über 650 Fußballvereine mit über 13000 Personen sind gerade in der Stadt und die Eröffnungsparade startete neben unserem Hotel. Äh, Hostel. Dream Luxury Hostel. Das habe ich mir nicht

Tag 3 - Kopenhagen 50km

 Oh mein Gott haben wir heute viel erlebt. Geplantes und Überraschendes auf 50km durch die Stadt. Nach einem gemütlichen Frühstück im Innenhof waren wir endlich wieder in unserem Element: Auf dem Rad auf der Straße. Der Radcomputer fing an zu piepen und lotste uns zuverlässig. Als erstes haben wir einen Radladen angesteuert, ein bisschen zufällig weil ich gestern kurz gedacht habe, ich bräuchte eine weitere Radhose, weil meine nicht trocken werden würde. Wurde sie aber, dank des eingewickelten Draufsitzens beim Bloggen. Deshalb tue ich das genau jetzt auch - Bloggen während ich auf der in mein Handtuch eingerollten Radhose sitze. Labre Larver sind auch wieder dabei, die auf das gleiche Abendessen wie gestern folgten. Bei so vielen neuen Erlebnissen ist ein bisschen Routine auch schön. Der Typ vom Radlagen sagte immerhin, dass mein Fahrrad nicht spontan auseinanderfallen würde, wenn das linke Pedal bei höherer Belasung knackt. Und das läge nicht am Pedal, eher am Tretlager. Wenn es mich

Tag 2 - Udby Kro -> Kopenhagen 92km

Kopenhagen kann es einfach. Kopenhagen kann der Welt und vor allem Deutschland zeigen, wie man das macht mit den Fahrrädern. Das Fahrradsystem verläuft hier durch die Stadt quasi autark von den Autos und sowieso haben die Fahrräder Vorfahrt. So soll und muss es sein. Und auch sonst in Dänemark sind die Radwege einfach mal locker zwei Meter breit und genauso gut geteert wie die Straßen und dann kommen noch 1,20m für den Fußweg hinzu. Es ist so einfach, wenn man einfach mal weg von den dummen Autos denkt. Die haben überhaupt keinen Mehrwert in der Stadt. Braucht man nicht, unnötig, vor allem dann unnötig, wenn man überall ungefährdet mit dem Rad hinkommt. Man baut hier sogar so etwas wie ein Geländer an die Häuserblocks in der Stadt, damit die Leute ihre Fahrräder vor der Tür parken können und es stehen Massen an Fahrrädern dort. Und die Hotels hier haben eigene Leihräderflotten vor der Tür. Ganz normal. Es ist herrlich. Morgen machen wir eine große Tour durch die Stadt, natürlich mit de

Tag 1 - Rødby -> Udby Kro 69km

Heute, am ersten Tag unserer Reise ist schon so viel passiert, dass ich fast im Vorfeld aufgebe, den Blog zu schreiben. Ich bin überfordert, das alles angemessen wiederzugeben. Der Startplan war ganz einfach: Malte steigt in Kiel in den Zug, Lars steigt in Ahrensburg in den Zug und wir treffen und dann gemeinsan in Bad Schwartau im Zug und fahren hoch nach Puttgarden. Nach einigem hin- und herschreiben über mögliche ausfallende Zugstrecken zwischen Lübeck und Bad Schwartau, kam dann von Malte die Nachricht: "Lars jetzt haben wir wirklich ein Problem, in Eutin ist Schluss." und der Schienenersatzverkehr nahm keine Fahrräder mit. Toll. Malte ist in Eutin gestrandet. Zum Glück per Rad und sie schrieb mir, dass sie sich an einen anderen Radfahrer - Jens - rangehängt hat und die Richtung Bad Schwartau fahren. Ich googelte und fand eine bessere Lösung - sie sollte nach Haffkrug fahren, 14km - ABER - Malte sah meine Nachrichten nicht. Ich stieg also in den Zug um in Haffkrug auszust