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Tag 6 - Malmö 40km

Wir haben das Gefühl, dass wir immer weniger zu tun haben, aber trotzdem alles nicht mehr schaffen. Heute nur 40km, jetzt ist es schon 20:32 und der Blogeintrag will noch geschrieben werden. Mehr Zeit, aber weniger. 

Vielleicht aber auch einfach nur weniger Stress und deutlich mehr Routine. Ich habe das Gefühl, dass Malte und ich jetzt erst so richtig angekommen sind, in unserer Tour Routine. Man hat zu gleicher Zeit Bock auf Kaffee und Kanelbular. Beim Absteigen und Dinge anschauen oder so muss man sich nicht mehr besprechen ob das Fahrrad gehalten werden soll und wer zuerst wohin geht. Das Essen für den gesamten Tag wird schon am vormittag abgestimmt und wir haben ähnlich Lust oder Unlust noch weitere Dinge anzuschauen. 

Der morgige Tag war in 2 Minuten geplant und gleich gehts über ins Abendprogramm. Ja, das klingt und ist alles sehr entspannt. Das war zu Beginn des Tages jedoch nicht zu erwarten.

Monatliche Stimmungsschwankungen bei der Einen (Was soll der Scheiß überhaupt und generell???) und viele kleine Unfälle bei der Anderen. Es hätte einer "dieser" Tage werden können, an denen wir völlig aggro durch die Gegend hätten fahren können, aber nein, nachdem wir beide jeweils noch einmal hoch in den 9. Stock gefahren sind, weil wir dachten, noch ein Extraoberteil gegen die Kälte zu brauchen, rollten wir los und schon nach wenigen Minuten trafen wir auf ein kleines Areal, auf dem auf drei Courts ein Streetballturnier ausgetragen wurde. Das war eine total nette, gechillte, gemeinschaftliche Stimmung, dass der Horizont begann, aufzureißen.

Ich hatte bei Komoot eine lustige Rundtour durch den nächsten Park geplant und dieser Park lieferte eine Fülle an Vielfältigkeit, dass wir immer mehr Sympathikusspunkte für Malmö einsammelten. Und immer und überall Regenbogenfahnen. Malmö scheint die queerfreundlichste Stadt Schwedens zu sein. Noch ein Sympathikusspunkt. 

Wir wollten in einem Fahrradcafé einen Kaffee trinken und irgendwann sagte mein Gefühl, dass wir doch schon dran vorbei gefahren sein müssten, blickten nach links und sahen einen anderen coolen Fahrradladen, der jedoch gerade zu war. Unser Plan war ja auch, zum Radcafé zu fahren und Kanelbular zu essen. Aber wir fanden ihn nicht. Das war echt seltsam. Wir sind mehrfach im Kreis gelaufen, durch eine Einkaufspassage und was war? Ich hatte zwar auf das Schild geschaut, aber nicht auf die Geschäfte im 2. Stock, dort war der Laden. Jemand hatte uns den Tipp dafür gegeben. Das Radcafé war jedoch kein Radcafé, aber immerhin ein ReBike Shop mit Second Hand Rädern. Super! 

Und genau diese Zeit brauchten wir auch, so dass wir exakt mit dem Eintreffen des Menschen des coolen Radladens wieder an dem coolen Radladen waren. Und was sollen wir sagen? Es WAR der coolste Radladen, den wir auf unserer gesamten Tour gesehen haben. Bienvelo Malmö - sehr sehr cool! 

Weiter ging es durch die Einkaufstraße, Lars, ich, bekam fast einen "das ist mir hier alles zu laut und zu wuselig"-Anfall und dadurch saßen wir eben nicht mitten auf dem Marktplatz für einen Kanelbular, sondern fanden einen Foodcourt etwas weiter draußen, der uns so gut gefallen hat, dass wir zum Mittag dort wieder hin gefahren sind. Kanelbular zum zweiten Frühstück, Burger zum späten Mittag.

Und DAzwischen waren wir an der Brücke. Wow. Die war beeindruckend.

Wir haben übrigens Blick auf den Sonnenuntergang von unserem Hotelzimmer.

Wir fanden, dass wir nun, nach dem Burger, genug von Malmö gesehen hatten und machten uns, es war bereits 16 Uhr, auf den Weg zurück zum Hotel. Das aber ganz langsam durch die Einkaufstraße, denn Malte hatte heute ein drittes Mal Geburtstag dieses Jahr und durfte sich noch eine Überraschung aussuchen. Es wurden blaue Merinomix-Socken aus dem sehr coolen Outdoorladen. Lars hat auch welche. Wir haben jetzt gleiche, blaue Merinomix-Socken von unserer diesjährigen Radtour.

Fast wollten wir schon losfahren, das fiel mein Blick auf einen Science Fiction Buchladen, den ich dann einfach mal betreten habe. Und ich war überwältigt. Erstens wieder mal über die Queerfreundlichkeit, die es hier überall gibt, insbesondere in diesem Buchladen und dann über die Auswahl: Einfach viel zu viel. Und wenn Ihr jetzt sagt "Schwedische Bücher?" - Nein! Ich glaube alles hier war englisch, also Original. Kein Wunder, dass die Schwed*innen so gut Englisch können. Noch ein Grund.

Jedenfalls war ich überwältigt und ging wieder raus. Malte hielt unsere Räder und fragte, ob ich was gefunden hätte, da meinte ich nur, dass ich keine Ahnung habe, aber den Titel "Thirsty Sword Lesbians" so lustig fand und das außerdem ausgestellt war, weshalb das vielleicht trotz des Titels irgendwas haben müsste. Und ja, warum denn nicht? Ich ging wieder rein. Aber "Thirsty Sword Lesbians" war gar kein Buch, sondern stand unter der Rubrik Rollenspiel. Also nichts für mich, ich streifte weiter durch den Laden und griff mir ein Buch, "When we were Magic" von Sarah Gailey. Ich wollte aber auf keinen Fall etwas ohne Happy End, also fragte ich die Buchverkäuferin danach, die wusste aber nicht, dass dieses Buch überhaupt existiert, sie rief ihre Kolleginnen herbei und promt berieten mich 4 Frauen und eine davon schwärmte von dieser Autorin, sie hätte so unglaublich tolle Vorstellungskraft und würde Charaktere so toll aufbauen, dass es vielleicht Fügung war, dass ich genau dieses Buch gegriffen habe. "The book spoke to you".

Ich werde es auf der Fähre lesen.

Voller Shoppingerlebnissen fuhren wir nun wirklich zurück zum Hotel, blieber aber wieder am Streetballturnier hängen, auf dem wir ein Match 3 gegen 3 Rollstuhlbasketballer*inen anfeuerten. Die im weißen Trikot haben gewonnen und wir waren beeindruckt über die Agilität und Bewegungen und Ballkontrolle dieser Sportler*Innen. Die Sympathikusspunkte waren spätestens jetzt wieder voll aufgefüllt und die Unannehmlichkeiten des Morgens vergessen.

Zurück zum Hotel. Etwas gechillt und den anderen Sushiladen hier in der Nähe ausprobiert. Der gefiel uns besser und jetzt gibts noch Naschi und irgendwas zum Schauen. Der Plan B gestern war übrigens "Besser Welt als nie" - eine absolute Sehempfehlung!!! Ein Typ ist zwei Jahre mit dem Rad um die Welt gefahren. 

Aber was wird es wohl heute werden? Das wir noch eine Überraschung, auch für uns.



Translation from Deepl

We have the feeling that we have less and less to do, but still can not manage everything. Today only 40km, now it's already 20:32 and the blog entry still wants to be written. More time, but less. 


But maybe just less stress and much more routine. I have the feeling that Malte and I have only now really arrived, in our tour routine. One has at the same time Bock on coffee and Kanelbular. When dismounting and looking at things or so you no longer have to discuss whether to hold the bike and who goes where first. The food for the whole day is already coordinated in the morning and we have similar desire or unwillingness to look at more things. 


Tomorrow was planned in 2 minutes and immediately it goes over to the evening program. Yes, that sounds and is all very relaxed. However, this was not to be expected at the beginning of the day.


Monthly mood swings with the one (What is this shit anyway and in general??) and many small accidents with the other. It could have been one of "those" days where we could have been driving around completely aggro, but no, after we both went up to the 9th floor one more time each because we thought we needed an extra top against the cold, we rolled out and after just a few minutes we hit a small area where a streetball tournament was being held on three courts. This was a totally nice, chilled out, community vibe that the horizon was starting to crack open.


I had planned a fun loop tour of the next park on Komoot, and this park delivered a wealth of diversity that we collected more and more sympathy points for Malmö. And rainbow flags everywhere, all the time. Malmö seems to be the most queer-friendly city in Sweden. Another sympathy point. 


We wanted to have a coffee in a bike cafe and at some point my feeling said that we must have passed it already, looked to the left and saw another cool bike store, but it was just closed. Our plan was to go to the bike café and eat kanelbular. But we didn't find it. It was really weird. We walked in circles several times, through a shopping arcade and what was? I had looked at the sign, but not at the stores on the 2nd floor, that's where the store was. Someone had tipped us off to it. However, the bike cafe was not a bike cafe, but at least a ReBike store with second hand bikes. Super! 


And exactly this time we also needed, so we were exactly with the arrival of the person of the cool bike store again at the cool bike store. And what can we say? It WAS the coolest bike store we saw on our entire tour. Bienvelo Malmö - very very cool! 


We continued through the shopping street, Lars, I, almost got a "this is all too noisy and too busy for me here" attack and thereby we just did not sit in the middle of the marketplace for a Kanelbular, but found a food court a little further out, which we liked so much that we went there again for lunch. Kanelbular for second breakfast, burger for late lunch.


And DAbetween we were at the bridge. Wow. That one was impressive.


We got a view of the sunset from our hotel room, by the way.


We found that now, after the burger, we had seen enough of Malmö and made us, it was already 4 pm, on the way back to the hotel. That but very slowly through the shopping street, because Malte had today a third time birthday this year and was still allowed to choose a surprise. It was blue Merinomix socks from the very cool outdoor store. Lars got some too. We now have the same, blue Merinomix socks from our bike tour this year.


We were almost about to leave, when my eyes fell on a science fiction bookstore, which I just walked into. And I was overwhelmed. First, once again about the queer friendliness that is everywhere here, especially in this bookstore, and then about the selection: Just way too much. And if you say now "Swedish books?" - No! I think everything here was English, so original. No wonder the Swedes know English so well. Another reason.


Anyway, I was overwhelmed and went back outside. Malte held our wheels and asked if I had found anything, I just said that I had no idea, but found the title "Thirsty Sword Lesbians" so funny and that was also on display, which is why this might have to have something despite the title. And yeah, why wouldn't it? I went back in. But "Thirsty Sword Lesbians" wasn't a book at all, it was under the role-playing section. So nothing for me, I kept roaming the store and grabbed a book, "When we were Magic" by Sarah Gailey. But I definitely didn't want something without a happy ending, so I asked the book seller about it, but she didn't know that this book even existed, she called her colleagues over and promptly 4 women advised me and one of them raved about this author, she had such incredibly great imagination and would build characters so great, that maybe it was providence that I grabbed exactly this book. "The book spoke to you.


I'll read it on the ferry.


Full of shopping experiences we now really drove back to the hotel, but stayed again at the streetball tournament, where we cheered on a match 3 against 3 wheelchair basketballer*inen. The ones in the white jersey won and we were impressed by the agility and movements and ball control of these athletes*. The sympathy points were now fully refilled and the inconveniences of the morning forgotten.


Back to the hotel. Chilled a bit and tried the other sushi place nearby. We liked it better and now there is still Naschi and something to look at. The Plan B yesterday was by the way "Better world than never" - an absolute Sehempfehlung!!! A guy rode his bike around the world for two years. 


But what will it be today? That will be another surprise, also for us.



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