Abschluss
(english below)
Wir sind zu Hause. Jede an ihrem Ort.
Heute ist alles gut gegangen. Wir standen auf, fuhren los, hielten bei Lidl um zu frühstücken
und radelten weiter Richtung Lübeck. Es war hügelig und sehr windig, aber der Himmel war blau und die Sonne schien. Und vor allem: Wir kamen voran und wussten, dass wir Lübeck erreichen würden.
Das Heiligeland rückte näher. |
Wir wollten in Ratzeburg Mittag essen, bis wir bemerkten, dass wir gar nicht über Ratzeburg fahren würden. Also setzten wir uns an einen Feldrand und aßen Riegel und Linsennudelreste von vor 2 Tagen.
Nach 67 km erreichten wir Lübeck Hauptbahnhof.
Dort gab es eine Pommes und netterweise sollten unsere Züge am selben Bahnsteig gegenüber abfahren. Wir konnten die Pommes also zusammen essen, Malte stand dabei schon im Zug an der Tür und mein Zug lief kurz darauf auch ein. Die Züge fuhren heute pünktlich ab und waren recht leer, das war angenehm. Angekommen.
Es gab dieses Mal nur wenige Dinge in unserem Gepäck, die wir nicht brauchten. Ein ärmelloses Shirt bleibt bei mir das nächste Mal zu Hause, denn auch bei Hitze fahren wir lieber schulterbedeckt, Hautalterung durch Sonne ist real! Hautkrebs auch. Die Erste-Hilfe-Sets brauchten wir zum Glück nicht, wie auch die Reparatursets. Keine Panne auf den gesamten
814 Kilometern.
Ich hatte zu viele Riegel mit, das war aber nicht schlimm und ich werde wieder zu viele Riegel mitnehmen. Immerhin konnte ich gestern zwei schlaksigen Jungs mit riesigen Füßen, die vor lauter Ungelenkheit nicht wussten, wohin mit sich und sich ständig im Zug (liebevoll) gerangelt haben, mit zwei Riegeln aushelfen. Sie versuchten, die gesamte Strecke nach Rostock (1,5h) an Bahnsteigen auszusteigen, um sich schnell einen Riegel am Automaten zu ziehen. Irgendwann hatte ich Mitleid und drückte ihnen zwei aus meinem Vorrat in die Hand. Die Mutti-Instikte schlugen zu.
Mein Geheimvorrat blieb unangetastet (6 Gels auch mit Koffein und eine Tüte Skittles), besser haben, als brauchen, sage ich immer gerne. Vielleicht lasse ich die Skittles weg. Mentos traten an deren Platz. Und das Tolle am Radfahren ist ja, dass man nicht auf jedes Gramm achten muss. Die Ortliebs haben Platz, also können sie gefüllt werden. Ich habe sogar die Reste meines 500 g Soja Vanillejoghurts unfallfrei mit nach Hause bringen können, dank des McDonald's Bechers.
Wie immer waren Malte und Lars ein super Adventureteam!
Wir haben uns nie gestritten oder waren doof zueinander und sind uns beide einig, dass das bis jetzt unsere beste Fahrradtour gewesen ist. Eine rundum gelungene Reise.
Es ist einfach großartig, etwas Neues zu entdecken. Deutschland ist inzwischen langweilig, Schweden ist einfach, aber Polen kannten wir beide noch nicht. Wie sieht das Land aus? - siehe Fotos. Wie sind die Leute? - total nett, wir fühlten uns immer wohl. Wie funktioniert die Verständigung? - kein Problem mit Englisch oder Deepl/Google Translate. Wie ist die Radstrecke? - ein Traum, sehr einfach und sehr empfehlenswert.
Jetzt haben wir einen Eindruck von Polen gewonnen und das Tor zum Osten ist geöffnet.
Der Plan für die nächste Tour: Von Klaipeda (Litauen) weiter auf dem R10 nach Riga (Lettland).
Wir freuen uns drauf.
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