Tag 5 - Dedensen -> Bielefeld
Das war der Plan für heute. Die Nacht verbrachten wir bei bester Gastfreundschaft bei meiner Tante und Onkel und meine Cousins waren auch noch zu Besuch. Wir wurden bewirtet und logierten wie Königinnen. Herzlichen Dank! Es wurde für uns sogar nochmal der Kompressor angeschmissen, denn Maltes Reifen hatte hinten nicht den Maximaldruck drauf. Adapter wurden hervorgewühlt, Maschinenöl gesucht und wir starteten mit einer Stunde Verspätung, aber nach dem besten Boxenstopp den wir je hatten, Richtung Bielfeld.
Die Räder rollten, frisch wie der junge Morgen. Dann bekam Malte eine Pushnachricht: "Die vierte Welle hat begonnen." Die epsilon-Variante. Und was soll man sagen? Es ist so wie es ist: Das Virus ist so mutiert, dass die Infizierten zu Zombies werden. Braindead und blind schlackern sie durch die Gegend. Malte war bei Naeves auf dem Hof und musste wegkommen, zu mir, zu den Fluchträdern. Also rannte sie zur Werkstatt und griff sich den größten Maulschlüssel den sie bekommen konnte und bewaffnete sich. In einem Zimmer im Haus versteckte sie sich und hörte die Zombies vorbei schlackern. Sie konnte sie sehen, die Zombies sie nicht, aber konnten sie sie hören? Ihr Puls raste bis zum Hals. Malte sah hinter sich ein Fenster, schlug es mit dem Maulschlüssel ein. Da hörte sie schon die Horden ins Zimmer strömen. Sie nahm ihre gestählten Beine in die Hand und rannte zu mir. Ich brüllte noch: "Los, los, los, schneller!" Da sprang sie schon auf ihr Fahrrad und wir brausten von dannen.
Erst bei den ehemaligen Kommilitonen von Knollo hielten wir an und machten Rast. Knollo ist der Freund von Mareike, der gerade einem anderen Freund beim Renovieren half. Dort wurden wir herzllich aufgenommen und entschieden, NICHT über den Nienstedter Pass zu fahren, sondern einen Umweg von 10km in Kauf zu nehmen, um unsere Muskeln zu schonen.
Wir umfuhren also den Deister bei Barsinghausen und kamen in eine neue Landschaft: Berge und Hügel sollten wir für den Rest des Tages erklimmen. Irgendwie mussten die 870 Höhenmeter ja trotzdem zusammenkommen.
Wir wollten noch kurz beim Prinzen von Bückeburg-Schaumburg-Lippe vorbei schauen, aber das Snickers von der Tanke mit dem Ekel-Rinnsal-Klo hielt uns davon ab.
Bielefeld. Da stand dann plötzlich wirklich ein Straßenschild mit der Aufschrift "Bielefeld" vor uns. Wir trauten unseren Augen nicht. Sollte es Bielfeld wirklich geben? Plötzlich goss es, ein Starkregenschauer zwang uns zu einer Zwangspause kurz vor der Jugendherberge. Die war das komplette Gegenteil von Bad Fallingbostel! Modern, futuristisch für eine Jugendherberge, minimalistisch, klare Linien, stilvoll und ein richtig großes, reichhaltiges Frühstücksbuffet. Sehr empfehlenswert!
Was kann man noch zu Bielefeld sagen? - Viele Autos, sehr sehr viele Autos, es gibt hier nur Autos. Aber die Innenstadt ist viel schöner als gedacht! Bielefeld ist tatsächlich eine kleine Reise wert und ein bisschen versnobt.
...und dann wachten wir auf.
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