Direkt zum Hauptbereich

Tag 11 - Frankfurt -> Mosbach 134km/814hm


Und dann war er da, der möglicherweise schlimmste Tag, der Tag vor dem insebesondere Malte viel Respekt hatte. Der Tag, weswegen wir kurzzeitig miteinander schlechte Laune hatten über den möglichen Ablauf des Tages und was wurde aus diesem Tag:

Tag der Idylle, Tag der Beschaulichkeit - herrlich.

8Uhr los, zum Bäcker. Die Freundin, die uns an diesem Tag begleiten wollte, machte noch einen Coronatest, den wir hier in BW gar nicht mehr brauchten - wtf... oder hier im Mosbachkreis... wtf... und wir rollten los. Schöner Radweg im Wald, nicht an der Straße. Zack, 10km weggeschmolzen. Schöne Radwege weiter - zack 20km - Frühstückspause kurz vor Neu-Isenburg. Wir rollten weiter, irgendwann brach die Wolkendecke auf und es war Sommer. 

Weiter ging es idyllisch voran, irgendwann stellten wir uns in einer Scheune unter und warteten einen Schauer ab, aber dann hatten wir einfach durchgängig Sommer.

Wir plauderten und rollten entlang des Mains, Weinberge, Sonnenschein - einfach idyllisch. Nachdem wir dieses Wort 1000mal gesagt hatten, hörten wir auf zu zählen. Irgendwann würde uns noch der Odenwald bevorstehen, das wussten wir. Wir sorgten uns um den Anstieg, denn der erste Anstieg in einer Zwischenphase war SO STEIL und dazu auf einem kack-Waldweg, dass wir quasi komplett schieben mussten. Wir waren schweißgebadet. Was sollte das bloß im Odenwald werden?

Garmin (der Radcomputer, der uns zuverlässig navigierte) sagte: "Anstieg in 10km."

Der Odenwald rückte näher. Es sollte ein Anstieg von 6km Länge werden, sowas hatten wir gestern schon in der Art auf der Umgehung der Bundesstraße, auf so etwas hofften wir auch. Und dann gings los. Und es lief. Und zwar ganz idyllisch auf einem Radweg durch den Odenwald. Keine Autos, kaum andere Menschen und schon waren wir oben, noch ein kleiner Anstieg hinterher und es war um die 17Uhr als wir in der JHB anriefen um Bescheid zu sagen, dass wir wohl nach acht ankommen würden. Bei verbleibenden 34km. Recht schnell wurde uns klar, dass wir es locker schaffen würden, sogar vor halb acht. Die letzten 12km ging es dann nur bergab. Ungelogen.

 Das war die beste Abfahrt die ich je gefahren bin. Ohne Autos auf einem Radweg runter bis nach Mosbach. Und zwar genauso geneigt, dass man nicht bremsen musste. Es rollte einfach, paradiesisch. Mal musste man Sträßchen überqueren, aber der Flow nahm sofort wieder Fahrt auf. Das war mal eine Belohnung.

Morgen trennen sich unsere Wege wieder und wir fahren im Zweierteam weiter nach Göppingen, die Freundin weiter nach Heidelberg.

Und wenn ich drüber nachdenke, dass wir heute die 1000km überschritten haben und wir schon SO WEIT allein mit unseren Beinen durch Deutschland geradelt sind, bin ich schon ein kleines bisschen stolz auf uns. Möge es gut weiter laufen, auf den letzten vier Etappen bis nach Österreich. 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Polen 2024 - Tag 12 - 5km - Danzig - Schwerin

!!Achtung! Gebrauch von Schimpfwörtern und Beschimpfungen, weiterlesen auf eigene Gefahr!! (english below) 21:20 Wo hätten wir jetzt sein sollen? In Ahrensburg und Kiel. Und wo sind wir gelandet? In Avalon im feuchten Keller. Die Drecks-DB hat uns einfach in Bad Kleinen verrecken lassen. Und nicht nur uns: Die Bahn lässt Radfahrende die nächsten 6 Wochen einfach in Bad Kleinen verrecken. Das ist die größte Unverfuckingschämtheit ever. Eine bodenlose Frechheit. Die Deutsche Bahn gönnt sich... "Wir nehmen einfach keine Fahrräder mit, gucken Sie, wo sie bleiben."  Bis dahin lief es perfekt.  Gute Laune am Bahnsteig. Der polnische IC von Danzig nach Stettin ein Traum.  Fahrradabteil, Sitzplätze.  Wir spielten ein wenig Reise nach Jerusalem, weil wir ständig auf reservierten Plätzen saßen, bis uns der Schaffner auf Nachfrage erklärte, dass auch wir reservierte Plätze hätten. The Fuck??? Wir haben mit unseren, wie viel hatten wir nochmal für die 4,5h Fahrt bezahlt, 28€ für alles zu

Polen 2024 - Tag 1 - 700m

(english below) Swinemünde Wir sind in Polen unsere Tour beginnt. Noch nicht ganz, denn erstmal müssen wir nach einem 10 Stunden Zugtag erstmal schlafen und morgen begeben wir uns auf die Strecke. Heute sind wir trotzdem schon direkt ins Land eingetaucht, ich war einkaufen und Malte hat draußen gewartet. Wie in Schweden, wie bei der DK-SE Tour, unsere Routine läuft.  Ich kommunizierte schon quasi fließend auf polnisch und ließ eine Dame mit einem Eis vor an der Kasse. Sprachbarrieren gibt es nicht. Draußen traf ich die aufgebrachte Malte. Sie hatte sich die Sonnenbrille vom Gesicht gerissen und der Mund stand offen: Sie hatte Hagen gesehen.  Das hört sich an wie eine Fata Morgana und war es auch, denn Hagen, der Ex von Jannis, der wiederum der längste Schulfreund von Malte ist, ist gerade in New York. Ankunft in Swinemünde hätte 16:40 sein sollen, aber hätte, hätte, Fahrradkette (meine ist ja, wie schon beschrieben, frisch geputzt und gewachst, gold glänzend). In Rostock waren wir näml

Polen 2024 - Tag 6 - 71km - Kirzkowo - Jastarnia

(english below) Schon von Beginn an, 20km durch einen wunderschönen Wald, war uns der Rückgang der Menschenmengen aufgefallen und auch hier auf Hel ist es wirklich ok. Alle Ostseeorte sind weniger voll mit Touristen. Das lange Wochenende ist vorüber. Das Eis und der Cappuccino nach 20km waren super, so super, dass wir zuckertrunken unser Kleingeld investierten. Wir haben es getan. Wir haben 13 Zloty in 4 Münzen in verschiede Kaugummiautomaten investiert und wurden herb enttäuscht: Sie spuckten Hodenfarbenes aus und den hässlichsten Flummi auf der Welt. Überraschenderweise kann das blaue Teil wirklich Licht mit einer mini LED erzeugen. Schaut selbst:   Ich wollte einen matten Flummi in zwei übergehenden Farben, stattdessen habe ich einen Italien-Flummi bekommen, mit krumpeligem Rand. Der springt gar nicht exakt. Und die Pokemons sind wirklich hässlich. Aber die Pokemonkugeln sind cool und wie ich jetzt von einer Pokemon-Expertin erfahren habe, heißen die beiden Elekid and Makuhita. Erst